Claude Viallat
Oeuvres Récentes
27.11.2015 - 16.01.2016
Claude Viallat feiert bald seinen 80. Geburtstag. Als Mitbegründer und wichtigster Vertreter der französischen Avantgarde-Bewegung Support-Surface prägte er massgeblich die Entwicklung der französischen Malerei in den frühen 70er Jahren. Ihre Bezeichnung verweist auf die beiden grundlegenden Aspekte ihrer künstlerischen Arbeit: das Ausloten unterschiedlicher Ausdrucksformen bezüglich des Bildträgers und der Bildoberfläche.
Bei Viallat sind es die verschiedenen Textilgewebe - ausgediente Stoffe wie Bettlaken, Tischtücher, Zelte, Segel, Markisen, Jutesäcke oder Schirme - die als Bildträger mit eigenen Oberflächenreizen in den Vordergrund gestellt werden. Dabei handelt es sich in aller Regel um gebrauchte, vom Künstler gefundene oder ihm geschenkte Stoffe, die sichtlich schon anderen Zwecken dienten. Das Motiv, eine neutrale Form, die weder organisch noch geometrisch sein soll, wird als bewusst reduzierte malerische Geste von Viallat fortlaufend seit nunmehr fünf Jahrzehnten wiederholt. In parallelen Netzwerken über die Stoffbahnen geführt, entwickelt sich ein gleichrangiger Dialog zwischen Grund und Malerei. Trotz des immer gleich bleibenden Motivs, das vielleicht an einen Bohne oder ein stilisiertes Kissen erinnert, bringen Farbe und Malgrund eine unendliche Schaffensvielfalt hervor.
Die Galerie Andres Thalmann freut sich ausserordentlich, Claude Viallat nun ein zweites Mal - nebst einem Solo-Stand an der Art Fair in Punta del Este, Uruguay zu Beginn dieses Jahres - mit einer Einzelausstellung in der Galerie zu würdigen. Viallats überzeugende Vita mit zahlreichen Ausstellungen in Europa, Asien und Amerika wurde jüngst um eine Kollaboration mit der französischen Traditionsmarke Hermès bereichert und steht als Indiz für seinen ungebrochenen Schaffenseifer.
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